Das Hauptargument gegen die Anschaffung von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark ist meist die zu geringe Reichweite und die lange Ladedauer. Aber ist das überhaupt noch ein Thema? Die Erfahrungen aus dem Alltag zeichnen ein anderes Bild. Zudem gilt es immer zu prüfen, für welches Mobilitätsprofil sich E-Fahrzeuge eignen.

Welche Mobilitätsprofile gibt es in Firmenflotten?

Die Dienstwagennutzer lassen sich grob in 4 Profile einteilen.

  • Poolfahrzeuge – dies ist meist der Stadtverkehr oder kürzere Strecken über Land
  • Pendler – sie fahren morgens ins Büro und abends wieder heim
  • Außendienst mit festem Aktionsradius – hier gibt es sehr ähnliche Strecken
  • Außendienst mit Langstreckenprofil – die Strecken variieren

Spoiler: Für jedes dieser Profile eignen sich Elektrofahrzeuge. Natürlich ist die Nutzung etwas differenziert zum Verbrenner.

Wie ist der Einsatz von Elektrofahrzeugen in den einzelnen Profilen zu sehen?

Poolfahrzeuge sind klassischerweise eher im unteren und etwas im mittleren Preissegment angesiedelt. Auch Transporter oder andere Nutzfahrzeuge gehören dazu. Diese Fahrzeuge werden oftmals am Firmenstandort geparkt. Auch Der Aktionsradius liegt bei etwa 30-50 km. Die Fahrten sind überwiegend in der Stadt und auf der Landstraße.

Der elektrische Ersatz von Poolfahrzeugen sieht im Alltag etwas wie folgt aus:

  • Die Ladung am Arbeitsplatz erfolgt zu ca. 80-90% oder beim Mitarbeiter daheim
  • Der geringe Aktionsradius reduziert die Anzahl der Ladungen auf 1-2 pro Woche
  • Die Ladung kann über Nacht erfolgen

Pendler sind klassisch mit dem Dienstwagen beruflich zwischen dem Wohnort und dem Firmenstandort unterwegs. Die Fahrstrecke beläuft sich, ähnlich wie bei den Poolfahrzeugen auf 30–50 km. Daraus resultiert ein sehr ähnliches Ladeverhalten.

Der Sprung zum Außendienstler mit festem Aktionsradius und abgestecktem Tätigkeitsgebiet ist schon etwas größer. Hier sind durchaus bis zu 200 km pro Arbeitstag, die zurückgelegt werden. Daher verlagert sich auch das Ladeverhalten und die Anforderungen an den Firmenstandort.

Das Ladeverhalten gliedert sich wie folgt auf

  • Am Wohnort des Mitarbeiters erfolgt die Ladung über Nacht oder während des Homeoffice
  • Am Firmenstandort erfolgt die Ladung tagsüber. Auch eine Ladung mit DC-Ladestrom kann individuell notwendig sein. Dies muss für den Einzelfall geklärt werden
  • Die Ladung im öffentlichen Bereich ist fester, aber geringer Bestandteil des Ladeverhaltens. Denn die Reichweite der Fahrzeuge kann dies abdecken.
  • Die Ladung erfolgt daher 3× pro Woche an unterschiedlichen Standorten, wobei das Fahrzeug aufsummiert etwa 2× vollständig geladen wird

Außendienstler, die regelmäßig Langstrecken fahren setzen oftmals auf Verbrenner. Dies ist nachvollziehbar, da hier die Autobahn ein häufiger Begleiter der Fahrten ist. Die Denkweise ist natürlich, schnell viele Kilometer zu fahren.

Das Ladeverhalten ist hierbei:

  • 70% am Wohnort über Nacht oder tagsüber
  • 30% öffentlich an Schnellladestationen
  • Ein noch geringfügiger Teil beim Kunden oder Geschäftspartner
  • Das Fahrzeug wird ca. 3–4× pro Woche geladen und dabei mindestens 2x vollständig geladen

Wie lassen sich Verbrenner in diesen Kategorien durch Elektrofahrzeuge ersetzen?

Die Kategorien Poolfahrzeuge und Pendler lassen sich ohne Weiteres gegen elektrische Fahrzeuge austauschen. Auch Hybride haben hier keinen Mehrwert, da die elektrische Reichweite zu klein ist und der Verbrenner im Stadtverkehr ständig im kalten Zustand zugeschalten wird.

Beim Außendienstler mit festem Aktionsradius kann es gelegentlich zu einer geringfügigen Wartezeit an der Ladestation kommen. Doch auch hier ist der Umstieg auf ein elektrisches Fahrzeug kein Thema.

Betrachten wir den Außendienstler mit der Langstrecke. Er steht öfter an Schnellladestationen an Rastplätzen oder Ladeparks. Genau hier beginnt der Wechsel der Denkweise vom schnellen Weiterfahren hin zum arbeiten während der Pause. Ein öffentlicher Ladevorgang im Arbeitsalltag auf der Langstrecke dauert ca. 30–40 Minuten. Genug Zeit für ein paar Telefonate oder Mails. Danach ist man auch genügend ausgeruht, um die nächsten 2–3 Stunden zu fahren.

Wie kann ENNAGY bei Fragen zu Elektrofahrzeugen in Flotten unterstützen?

Wir beraten unsere Kunden und Interessenten hinsichtlich der Umsetzung von Ladeinfrastruktur am Standort und beim Mitarbeiter im privaten Bereich. Mit dem Produkt des “DIVE” bieten wir hier einen maßgeschneiderten Service an, um die Ladeinfrastruktur zielgerichtet für die Bedürfnisse in der Flotte auszurichten.

Dabei analysieren wir den Einsatz der Fahrzeuge und leiten daraus Empfehlungen und Konzepte für die Qualität und Quantität der Ladeinfrastruktur ab. So ist die Umstellung auf Elektromobilität kein Hindernis mehr und die zukünftigen Anforderungen sind abgedeckt.

Ein Blick in den eigenen Alltag

Aus eigener Erfahrung wissen auch die Energiearchitekten von ENNAGY, dass die Elektromobilität im Außendienst einsetzbar ist. Natürlich machen Ladestationen am Zielort dies nochmals deutlich komfortabler und es gibt Verbesserungspotential.

Da wir unsere Kunden allerdings dabei unterstützen, Elektromobilität für die eigene Firma zu realisieren, können wir nicht erwarten am Zielort diesen Komfort vorzufinden.

Doch unsere Mission ist es, dezentrale, erneuerbare Energie für alle Menschen überall und jederzeit nutzbar zu machen. Dafür nutzen wir die Potentiale von Photovoltaik, Speichersystemen und Ladeinfrastruktur. Dafür fahren wir elektrisch sehr weite Strecken.